Berlin Guide

Mitte hat´s

Von Bernd Oertwig

„Wo wohnen Sie denn in Berlin?“ „Wenn Se rinkomm, gleich links.“ Berühmter Spruch vom berühmten Max Liebermann. Der Maler wohnte direkt neben dem Brandenburger Tor. Direkter geht’s immer noch nicht. Heute ist der Nachbau das Liebermann-Haus. Fast wie damals. Nur das gläserne Dach fehlt. Der Meister brauchte oben im Atelier viel Licht. Von der Staffelei bis zu seinem Präsidenten-Schreibtisch in der Akademie der Künste hatte es der Herr Professor nicht weit. Nur einmal schräg über den Pariser Platz.

Viel ist neu an diesem Platz im Herzen der Stadt. Auch die Akademie. Sie steht, wo die alte stand. Wohnungen am Pariser Platz sind gesucht, gefragt – und kaum zu bekommen. 1 A-Lage für alle, die sich von Touristen nicht stören lassen. Galeristen wohnen neben Politikern, CEOs neben Diplomaten. Die französische Botschaft steht, wo Madame Du Titre dereinst bei ihrer gut verheirateten Tochter ein- und ausging. Die Madame war wegen ihres Mutterwitzes und ihres legendären Berlinisch in der ganzen Stadt bekannt. Mit ihrem Mann, einem betuchten Tuchfabrikanten, gehörte sie zu den Kreisen, die immer wieder vom König empfangen wurden.

Einmal erkundigte sich Friedrich Wilhelm III. angelegentlich nach ihrem Schwiegersohn, der gerade in Rom war. Madame Du Titre prahlte: „Alle Dienstag und Freitag bei Papstens in Rom zum Thee und die Päpstin so freundlich zu meine Dochter wie Majestätken zu mir.“

Mitte. Seit 1920 einer der Berliner Bezirke. Kern des historischen Berlins. Hier lagen Berlin und Cölln an einem Spreearm gegenüber und verschmolzen. Die Stadt blühte, war belagert, ließ sich von Napoleon die Quadriga klauen, zog als Europas Wirbel-Magnet in den zwanziger Jahren Menschen aus der ganzen Welt an, wurde in Trümmer gelegt, musste sich einmauern lassen und ist heute das unvergleichliche Berlin. Die Quadriga übrigens holte sich Preußen natürlich wieder zurück. Seitdem allerdings ist eines der vier Pferde kein echter Schadow mehr. Die Franzosen-Kopie fällt indes nur bei sehr genauem Hinsehen auf.

Mit der nächsten Verwaltungsreform musste Mitte wachsen. Tiergarten und Wedding gehören seit 2001 dazu. Damit ist die alte Arbeitergegend Ackerstraße mit einst sieben Hinterhöfen im Wedding genauso Mitte wie Unter den Linden und das Tipi am Kanzleramt im Tiergarten.

Weil seit Jahrhunderten Mitte, hat Mitte die meisten Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler aller zwölf Berliner Bezirke. Noch ganz frisch: das Humboldt Forum ohne Bindestrich, dafür an historischer Stelle. Hier stand das Berliner Schloss, von der SED-Führung unter Walter Ulbricht 1950 gesprengt, obwohl die Bausubstanz zu retten war. Selbst mit Neubauten hatte die Chefs im Sozialismus nicht immer ein glückliches Händchen. Zwar kam der Palast der Republik, der anstelle des Schlosses hochgezogen wurde, bei vielen gut an. Andere spotteten dafür unverhohlen über Erichs Lampenladen. Nirgends in der Stadt hingen so viele Lampen wie in dem Haus, in dem sich Erich Honecker feiern ließ.

Beim Fernsehturm am Alex lief auch nicht alles glatt. In der berühmten Restaurant-Kugel bricht sich das Sonnenlicht und lässt ein stadtweites Kreuz leuchten. Was angeblich die DDR-Bonzen so erbost haben soll, dass ernsthaft erwogen wurde, die Kuppel abzureißen und neu zu bauen. Vielleicht aber auch nur ein on dit.

Direkt gegenüber vom Humboldt Forum der Lustgarten mit dem Dom und an der Stirnseite dem Alten Museum. Nirgendwo sonst in der Stadt locken so viele Museen auf engstem Raum wie auf der Museumsinsel. Alte Nationalgalerie, Neues Museum, Bode-Museum, James-Simon-Galerie, Pergamon-Museum.

Nach dem Museumstag abends ins Theater? Warum nicht. Das Berliner Ensemble fast am Spree-Ufer. Sehr versteckt die Öffnung in der Kaimauer, kaum zu entdecken. Heimlich sickert die Panke hier in die Spree. Der Fluss, der sich durch Wedding schlängelt. Bekanntermaßen auch Mitte.

Für das BE Karten zu bekommen, ist tricky. Bert Brecht hätte sich kaum träumen lassen, dass sein Theater an jedem Spieltag so gut wie ausverkauft ist.

Praktisch schräg übern Damm der Friedrichstadt-Palast mit der größten Theaterbühne der Welt. Die Besucher kommen busseweise.

Das Deutsche Theater in der Schumannstraße spielt ganz in der Nähe für sein Publikum. Der legendäre Max Reinhardt führte es zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Große Namen, großes Theater. Praktisch um die Ecke, an der Ecke Reinhardtstraße, steht ein alter Bunker. Den hat sich vor Jahren ein Galerist und Sammler gekauft und ihn in eine der ungewöhnlichsten Galerien Berlins verwandelt. Er selber baute für sich und seine Familie auf dem Bunkerdach über fast die gesamte Fläche ein Penthouse.

In Mitte lässt es sich leben. Muss doch nicht gleich das Eigenheim auf einem Ex-Bunker sein. Überall in Mitte lassen sich Wohnperlen finden. Der Bezirk rockt. Er ist bunt, schräg, alt, neu – und vor allem hipp. Restaurants, Bars, Bummel-Boulevards, Shopping-Straßen. Breite Alleen oder schmale Gassen, alte Prachtbauten aus der Gründerzeit oder moderne Town Houses. Mitte hat’s.

Tipp

Mitte bietet eine riesige Bandbreite an Kultur und Geschichte – und eben auch an Immobilien. Wer in Mitte wohnen möchte, sollte nicht mit einem Schnäppchen rechnen. Die Miet-und Kaufpreise liegen auf einem hohen Niveau. Dafür gehört Mitte, zusammen mit Zehlendorf, zu den wertstabilsten Bezirken. Wenn Sie Ihre Wohnung in Mitte verkaufen möchte, helfen Ihnen unsere Experten dabei, den optimalen Preis zu erzielen. Und wenn Sie in Mitte kaufen möchten – auch dann sind wir der richtige Ansprechpartner. Guyla Turmeyer freut sich auf Ihren Anruf.

Berlin Mitte Nikolaiviertel
Blick auf das Nikolaiviertel
Berlin Mitte Weltzeituhr
Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz
Berlin Mitte Spreeufer
Berlin-Mitte Spreeufer
Local Hero: Gyula Turmaier
Local Hero: Gyula Turmaier

Unser Experte für Berlin-Mitte: Gyula Turmayer

„Ich fühle mich hier sehr wohl, weil ich hier schon seit vielen Jahren lebe. Auch den Großteil der Wohnungen, die ich verkauft habe, befindet sich hier in Berlin-Mitte. Ein Highlight von Berlin-Mitte ist das Scheunen-Viertel, ein sehr berühmtes und gefragtes Viertel, welches sich vor allem durch seine zentrale Lage auszeichnet. Es zählt nicht ohne Grund zu den beliebtesten Ecken von Berlin, hier trifft Jung auf Alt. Außerdem ist hier jede Art von Immobilie zu finden, ob Plattenbau aus den 60er Jahren, der wunderschöne Altbau mit historischem Stuck aus der barocken Zeit oder eben die Neubauten, die auch mehr und mehr hier zu finden sind. Immobilien kaufen hier vorrangig Leute, die sich das eben auch leisten können.

Als zweites Highlight sehe ich die berühmten Heckmannhöfe, hier befand sich früher in den 20er/30er Jahren eine Schlosserei, seitdem hat der Ort sich jedoch stark in alle Richtungen entwickelt, man findet hier nun hauptsächlich Luxuswohnungen. Es steht hier aber auch viel unter Denkmalschutz, weshalb die Authentizität nicht verloren geht und sich die Stadt nicht gänzlich verändert.

Die gesamte Umgebung in Berlin-Mitte ist geprägt von einem Mix aus Neu- und Altbauten. Auf dem Immobilienmarkt ist hier eine rasante Preisentwicklung zu beobachten, welche vor allem bedingt ist durch das geringe Angebot. Somit finden wir hier aktuell Kaufpreise von 10.000€ und aufwärts pro Quadratmeter für Wohnungen unterhalb des Dachgeschosses, was vor einigen Jahren noch utopisch schien.“

Standortexperte

Vereinbaren Sie bitte einen Termin. Ich nehme mir gerne Zeit für Sie und wir klären in einem persönlichen Gespräch alle Details.

Gyula Turmayer

Telefon: +49 30 – 679 48 646
E-Mail: info@blp-immobilien.com