Berlin Guide
Black Label Immobilien in Berlin-Reinickendorf
Reinickendorf ist vielleicht nicht so hip wie Prenzlauer Berg, Friedrichshain oder Kreuzberg, aber trotzdem einer der vielfältigsten Bezirke der Hauptstadt. Vom Villenviertel in Frohnau, über Landleben in Lübars bis zu Hochhäusern im Märkischen Viertel, von historischen Industrieanlagen zum großflächigen Naherholungsgebiet – in kaum einem anderen Stadtteil ändert sich das Bild so schnell wie in Reinickendorf. Wer dort wohnt, lebt auf knapp 90 Quadratkilometern quasi in seiner eigenen kleinen Welt.
Zwischen Borsig und Sido
Auch Reinickendorf entstand aus verschiedenen Gemeinden, die 1920 durch das Groß-Berlin-Gesetz zusammengeschlossen wurden. Gut 20 Jahre zuvor hatte sich Borsig, eines der größten Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie in jener Zeit, mit seinem neuen Werk hier niedergelassen. Das alte Fabrikgelände, der Borsigturm samt Einkaufszentrum sowie der Ortsteil Borsigwalde, der für die Arbeiter angelegt wurde, zeugen noch heute vom industriellen Aufstieg Deutschlands zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Zwar wurde auch Reinickendorf im Zweiten Weltkrieg nicht von Fliegerbomben verschont, jedoch blieben erstaunlich viele Häuser und Bauwerke stehen, was heute den Charme ausmacht. Nach Kriegsende war Reinickendorf Teil des französischen Sektors. 1948 wurde im Ortsteil Tegel während der Berlin-Blockade ein Flughafen angelegt, um die Berliner zu versorgen und Tempelhof zu entlasten. Ab den 1960er Jahren wurde der Flughafen für die zivile Luftfahrt freigegeben, 1974 wurde das berühmte, sechseckige Flughafengebäude eingeweiht, das bis 2020 in Betrieb war und für West-Berliner das Tor zur Welt war. Inzwischen ist der BER auf Brandenburger Terrain Hauptstadtflughafen, und viele Berliner trauern noch immer Tegel mit seinen kurzen Wegen und seiner kultigen Architektur hinterher.
Ebenfalls in den 60er Jahren entstand die erste große Plattenbausiedlung im damaligen West-Berlin – das Märkische Viertel. Anfangs noch für die Architektur und Bauweise gelobt, entwickelte es sich in den folgenden Jahren zu einem Problemviertel. Rapper Sido machte das Märkische Viertel mit seinem zweifelhaften Ruf auch über die Grenzen Berlins hinaus bekannt. Doch Umbaumaßnahmen und energetische Sanierungen haben nicht nur das Image des Stadtteils, sondern auch das Wohnen dort in den letzten Jahren deutlich verbessert, mit wachsender Einwohnerzahl Berlins rückt auch dieses Viertel wieder in den Mittelpunkt des Interesses von Neuberlinern.
Besonders malerisch sind die Ortsteile Frohnau, Lübars und Heiligensee. Von der Hektik der Großstadt ist hier kaum etwas zu spüren, Villen, Einfamilienhäuser, Natur und schon fast dörfliche Gelassenheit prägen hier das Bild. Erwähnenswert ist auch die sogenannte Weiße Stadt, auch Schillerpromenade genannt, eine Siedlung aus der Weimarer Republik, die seit 2008 sogar UNESCO-Welterbe ist. Das Brückenhaus an der Aroser Allee gehört zu den bekanntesten Bauwerken Reinickendorfs.